Montag, 9. September 2013

Die Begeistung des Rinjani


Das ist er also. Der Gunung Rinjani. Nach etlichen Stunden am Meer und in der Sonne (klar, die Sonne scheint auch auf dem Hügel) brauchten wir etwas Abwechslung und machten uns auf den Weg zum Rinjani. Dieser ist mit seinen 3726m immerhin der zweithöchste Vulkan Indonesiens und sollte uns die nächsten drei Tage "auf Trab halten". Den Blick schon zum Gipfel gerichtet blieben wir allerdings ziemlich unbeeindruckt, was sich noch als Fehleinschätzung erweisen sollte - man hatte uns zwar gewarnt, aber das konnte (voerst) unserer jugendlichen Arroganz nichts anhaben.


Nachdem wir uns am Vortag mental im Wasserfall auf die Begeistung des Rinjani vorbereitet hatten, starteten wir von Ostflanke des Berges, um bis auf 2600m vorzustoßen, wo es galt am Rand der Caldera die Zelte aufzuschlagen und eine kurze Nachtruhe zu halten, damit bis zum Sonnenaufgang der Gipfel erreicht sein würde, wo uns dann das gesamte indonesische Archipel im kühl-goldenen Licht des Morgens zu Füßen liegen würde. 


Während wir auf dem Weg zum Kraterrand unseren Guide in Schnappatmung versetzten, schielten wir schon zum Gipfel. Wir waren eindeutig zu Höherem bestimmt und so konnten wir es kaum erwarten noch vor dem ersten Licht des nächsten Tages den schmalen Grat zum höchsten Punkt Lomboks zu erklimmen.


Im Hang wurden das Nachtlager präpariert, woraufhin sich unsere Träger (vier an der Zahl!) und unser Guide an die Zubereitung des Abendessens machten. Dies sollte die dritte Mahlzeit seit Beginn unserer Wanderung werden und langsam verstanden wir, dass man Verhungern auf dem Rinjani als Todesursache ausschließen kann. Erfrieren nicht. Vereinfacht ausgedrückt: es war schweinekalt. Saukalt. Eisig.   



Der Wind trieb Wolkenfetzen über den Rand der Caldera und der Blick auf die raue und karge Landschaft Lomboks wurde freigegeben. Dies führte bereits zu Staunen, welches aber mit dem Einbruch der Dunkelheit in Begeisterung - man möchte sagen: Ekstase - umschlag. Es herrschte, vorsichtig ausgedrückt, allgemeine Heiterkeit.




Als die Nacht hereinbrach, zeigte sich der Vulkan in seiner ganzen Pracht: Die Sonne versank hinter den Zacken des gegenüberliegenden Kraterrandes und Sterne schienen in ungeahnter Intensität. Ein Feuer und Ingwertee kämpften vergeblich gegen die Kälte, die allerdings für kurze Zeit vergessen war.

Natürlich würden wir euch gerne am optisch überwältigendem Zustand des Himmels teilhaben lassen, aber aufgrund mangelnder Technik bleibt euch leider der Anblick der Milchstraße verwehrt, worüber wir unsagbar traurig sind.Tja. Pech gehabt!  



Das sind sie also, die Messner Brüder aus Darmstadt, gezeichnet vom Aufstieg, in Attraktivität und Vitalität den Originalen wohl viele Höhenmeter unterlegen.
Es lohnt sich, sich zu quälen, sich anzuschreien und sich einzusauen. Sau dreckig. Wirklich sau dreckig. Die Insignien - oder besser gesagt Stigmata - von wahren Helden!




Impressionen vom Gipfel.


Bereits im Basislager seltsam "verstimmt" feierte der Eine auf dem Weg zum Gipfel die Wiedergeburt sämtlicher Nahrung, die zuvor Dank der immensen Verpflegung in rauen Mengen verzehrt wurde. Dies sollte allerdings nur ein Menetekel für alles folgende sein...
Angekommen allerdings, war alles vergessen. Leere Blicke der Anstrengung schweiften in die Ferne; der Sonnenaufgang belohnte die Wandere mit einem unglaublichen Schattenspiel der umliegenden Gipfel und Krater.
Hier der Bildbeweis. "Psychopath und Doppelkinn." Preis auf Anfrage.


Bei jedem zweiten Schritt nach vorne, rutschte der tollkühne Bergsteiger einen zurück. Fucking loses Geröll. 



Nach diesem Schema verlief auch der Abstieg. Die Rutschpartie wurde für den geschundenen zum Martyrium und "beschissen" wurde zu einem Wort, dass nur noch als lästerhaft und Euphemismus bezeichnet werden konnte und damit aus unserem aktivem Wortschatz verbannt. 


Hier sieht man neben dem riesigen Kratersee den "neuen" Vulkan, der aus dem "alten" erwächst und wie alle Feuerberge des Sundabogens recht aktiv ist.
Unsere Marsmission sollte mit der Rückkehr ins Basislager freilich noch nicht enden. Es warteten heiße Quellen und eine weitere Nacht am Kratersee auf die beiden Heiligen.


Zurück im Basislager wurde auch gleich etwas gegen die Unpässlichkeit unternommen und alle Zeichen schienen auf "weiter".

Doch wir waren dreckig, geschunden, wund und gematert vom eigenen Körper. Der Geist war willig, aber das Fleisch war schwach. Das Siechtum musste ein Ende haben. Der Berg hat gesiegt. Weiter rennen, klettern und springen wie junge Gämsen war für den Einen nicht mehr möglich. Rückzug!
Nach einigen Tagen des Müßiggangs und der Rekonvaleszens waren die ärgsten Symptome überwunden. Der Frust allerdings war medikamentös nicht zu behandeln. Insgesamt überwiegten jedoch die positiven Erfahrungen und das nächste mal wird jemand anderes als der Berg siegen. Versprochen.

Samstag, 7. September 2013

Zwei barbusige Badenixen







Ehe die reelle Wanderung auf den Gipfel des Rinjani beginnen konnte, ließen die beiden Tempelritter ihre Seele wandern, um die bevorstehenden Strapazen mittels göttlicher Hilfe und im Zustand meditativer Trance zu überstehen. Hierzu waren keine okkulten Riten, Pilze oder andere halluzinogene Zaubermittelchen von Nöten, sondern lediglich - etwas, das jeder im heimischen Garten besitzen sollte - ein etwa 20m hoher Wasserfall mit kristallklarem, kühlem Quellwasser in tropischer Umgebung. Der Einfachheit geschuldet genügen für den Hausgebrauch in der Regel 10m, da folglich auch an andere therapeutische Zwecke wie zum Beispiel Massagen und/oder Akkupressur in Betracht gezogen werden können.
Im Allgemeinen ist es jedoch die geschundene Seele, die von einem solchen Anblick und erfrischend-nassem Vergnügen profitiert.

Freitag, 6. September 2013

Brandung

Magic Muscle Max aka Mr. Max - der sonst so smoothe und relaxte Longboarder griff heute tollkühn zum Fish, um zu flashen. Krasse Turns, 360-Air-Aiction auf der Freakwave und in der Barrel - exklusiv sörfing fohr u! Mindblow in ur faze!


Prinzessin voll in Fahrt - Despotie Ahoi! Nicht nur Haarspray sondern auch kristallklares Meerwasser schwängert die Luft, puderweiche Turns lassen den Teint erstrahlen - Eleganz und Ästhetik in Reinkultur.

Es sei euch gegönnt, seid befriedigt - die erhofften Surf-Bilder, sie gibt es!

Donnerstag, 5. September 2013

Rinjani-Romantik-Ride - der Teaser


seid gespannt!

Sasak-Style

Heute geben sich die beiden Despoten volksnah und gehen mit den "Wilden" auf Tuchfühlung. Welch eine Freunde die Eingeborenen bei der Arbeit zu beobachten! 
 
Diesem petitem Mann gehört ein Töpferladen...


...und diese nette Frau töpfert sorgfältig eine Bodenvase.


Das Töpferwerk wird dann in solchen "Öfen" gebrannt und zum petiten Mann gebracht. Der petite Mann räumt die Töpfersachen dann in ein Regal. Wenn, der seltene Tag gekommen ist, dass Touristen seinen Laden besuchen, zeigt er stolz die von der netten Frau getöpferten Sachen. Manchmal kaufen die Touristen etwas. Dann freut er sich.



Nun wollen wir die Behausungen der Menschen inspizieren. Ein Huhn grüßt freudig,  eine leichte Brise weht über das Dach des Reisspeichers. Leider ist es schon wieder Zeit die pitoresk-beschaulische Siedlung zu Verlassen. Die Eindrücke jedoch; sie werden für immer in unseren Herzen bleiben!

 
Hier die wundersame Verwandlung eines Kanacken in einen Sasak.





Muuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuh! Die Kuh gibt auf Lombok keine Milch, da hier sowieso alle laktoseintolerant sind. Fleisch gibt sie eigentlich auch selten, aber schön anzusehen sind sie...Berta...Emmie...Magda...Elsie... Notburga...Irmtraud...Margarete...und so weiter....

Freitag, 30. August 2013

Der Ort des Grauens

Wie ihr alle wisst, sind wir zwei Landesverräter bereits seit einigen Tagen auf unserer Gefangeneninsel und haben uns soweit mit dem kargen und entbehrungsreichem Leben auf Lombok abgefunden. Jeder Tag verläuft hier wie der gestrige und das Konstante und Geordnete wird auch in unsere verkommenen Geister eindringen und uns wieder zur Raison bringen. Gott sei uns gnädig.
Dennoch möchten wir euch den täglichen Höhepunkt zwischen Peitschenhieben und Steinbruch nicht ersparen und davon detailliert und präzise berichten: Der Stuhlgang, die Defäkation, der Abort!


Nachfolgend, der Report (die nun folgenden Zeilen sind denen gewidmet, die sich selbst für fähig genug halten, an ihre psysische Belastungsgrenze herangeführt zu werden und darüber hinaus zu gehen. Wir übernehmen keine Haftung für etwaige Spätfolgen. In Gedanken sind wir bei jenen, die daran zerbrachen):

Vorspiel:

Anscheinend hat es schon jemand geschafft, die Umgebung des Porzellans - verzeihung - Plastiks, mit braun-ockerfarbenen Sprenkeln zu versehen.

1. Akt

Nun ist es soweit, der Druck steigt uns unermesslich, angestrengte Hockhaltung angenommen und aktiv an der Entspannung entscheidender Ringmuskulatur arbeitend.

2. Akt

Nachdem die Nougatpresse ihre Arbeit zur vollen Zufriedenheit verrichtet hat und die Schwimmwurst in die Freiheit entlassen wurde, wird etwas von der nicht-inkludierten Kackpappe dazu aufgewendet, die Spuren des Kampfes zu beseitigen.

3. Akt

Es folgt die Spülung. Via Eimer. Große Geschäfte erfordern große Tonnen und so ergießt sich nach Abschluss des Geschäfts meist eine ganze Tonne ins Klosett. Die Schüssel erstrahlt in neuem Glanz und wir werden zurück an die Arbeit kommandiert.

Epilog

Der einzige Trost ist Jazz von Miles Davis der zärtlich aus den Lautsprechern trötet. Wir lieben Jazz!